Porofarmi

 

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Es ist schon lange Tradition der Lapin Yliopisto Kirjasto mit den Auslandspraktikanten eine Reise zum Weihnachtsmann zu machen, wenn die letzte Praktikumswoche begonnen hat. Allerdings war ich nun schon zwei Mal beim Weihnachtsmann, weshalb mich meine Kontaktperson fragte, ob ich vielleicht andere Ideen hätte. Nach nicht allzu langer Überlegung fiel meine Wahl auf eine Rentierfarm(Porofarmi).

Deshalb fuhren wir heute mit dem Auto und einigen meiner Kollegen zu dieser Farm. Ein Guide erzählte mir einiges über die Samenkultur und wie diese früher lebten. Der Guide war beeindruckt über mein vorher angereichtertes Wissen der Samen-Kultur.

Anschließend gingen wir langsam eine kleine Holztreppe hinunter. Langsam weil es über Nacht erneut geschneit hatte und die Treppe von der Schneedecke überhaupt nicht zu erkennen war.

Unten angelangt, holte er das Futter für die Rentiere und öffnete das Gatter. Die Rentiere kamen augenblicklich angestürmt. Ich fand es etwas beängstigend, wenn ein Rentier mit einem so großen Geweih auf mich zurennt. Aber die Tiere kämpfen nur untereinander mit den Hörnern und sind bei Menschen erstaunlich vorsichtig.

Mir wurde einiges über die Rentiere erzählt. Im Winter ist beispielsweise das Fell viel heller, als im Sommer, um sich vor Feinden zu schützen. Außerdem geben Rentiere ein Klickgeräusch ab, wenn diese durch die Wälder laufen. Falls andere Rentiere diese Klickgeräusche hören, können die Tiere beruhigt weiter grasen. Im Winter wird das Geweih des Rentieres abgestoßen. Dies kann teilweise bluten, tut dem Rentier aber nicht weh. Ich fand es auch interessant, dass die meisten Rentiere für die Pfade im Wald verantwortlich sind (nicht die Menschen!). Die Tiere laufen dann wie ein Zug hintereinader weg und machen einen Tramplepfad.

Nach dem der Guide mir wirklich jede Frage beantwortete und stolz von seinen Tieren erzählte, zeigte er uns eine typische Samen Hütte (Goahti). In der Hütte schliefen, aßen und wärmten sich alle Samen rund um ein Feuer. Es gibt ein Loch im Dach der Hütte, damit der Rauch aus der Hütte ziehen kann. Besucher durften meist nur in der Nähe der Tür schlafen, dem meist kältesten Ort der Hütte. Besucher waren anscheinend nicht sehr willkommen bei den Samen.

Danach ging er mit uns in eine weitere Hütte und bot uns Tee oder Kahvi an. Es hängen einige Felle an der Wand der Hütte. Der Guide fragte mich, welche Fälle von welchem Tier stammen. Wieder war er sehr begeistert über mein Wissen :). Danach erklärte er mir etwas über die Handarbeit der Samen. Fischernetze, Tassen oder Nähzeug wurden aus Holz angefertig. Außerdem wurde auch wirklich nur das von der Natur genommen, was die Samen wirklich benötigten.

Nach diesem wirklich sehr lehrreichen und schönen Tag mit einigen meiner Kollegen fuhren wir wieder in die Bibliothek zurück.

Veröffentlicht am 23. Oktober 2013, in Mein Auslandspraktikum. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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